Frau fordert maskenfreies Konzert!


An Silvester 2022 war  in Heilig Geist die Hölle los(!!), als ich am Abend den Einlass, Kartenverkauf  und Kartenkontrolle für ein Konzert  in der Münchner Innenstadt-Kirche bewerkstelligte. Mein Bruder hat mich mit damit beauftragt, weil er zusammen mit einem Trompeter das Sylvesterkonzert veranstaltet hatte.
Es war ausverkauft, d.h. gut 450 Leute drängten sich in die schöne Barockkirche. Mehr als erwartet. Und dann sind mir die Karten ausgegangen und sogar am Ende auch die Konzertprogramme.
Mir blieb demnach nichts anderes mehr übrig als die Leute ohne irgendetwas in der Hand einzulassen. Sie nahmen es sportlich und waren zufrieden, überhaupt einen Sitzplatz zu ergattern. Ich meine, schließlich klebt ja der Geist nicht an so Kleinigkeiten wie an irdischen Tickets.

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Gottes (Un-?) Vollkommenheit

Über Gottes Vollkommenheit -oder: Leben wir in der besten oder der schlechtesten aller Welten?
Es sind immer wieder Geschichten im Umlauf, welche sich über die Befindlichkeiten von Gott Gedanken machen, z.B. ob er vollkommen ist. Dieser Ansatz erscheint mir ziemlich problematisch und zwar aus zwei Gründen:

1️⃣ Als Mensch von den Eigenheiten Gottes zu reden ist ziemlich vermessen, da es uns als beschränkten und offensichtlich nicht sehr weit fortgeschrittenen Wesen gar nicht zusteht, über einen allumfassenden Geist etwas zu formulieren. Jegliches Denken und Reden von Gott geschieht innerhalb unserer eigenen Begrenzungen, und jegliches Formulieren geht an der Sache vorbei, weil ja Gott auch das Unnennbare umfasst, das nur Gefühlte, das rein Existenzielle. Eine „Vollkommenheit“ wäre nur gedacht. Das wäre genauso, wie wenn sich ein Hund darüber Gedanken machen würde, was man so als Mensch empfindet. Das muss schief gehen. Von Gott kann man also nicht sagen, ob er vollkommen ist oder nicht vollkommen. Man kann nicht einmal sagen, mit welchem Wesen genau man zu tun hat. Oder kann mir da jemand seine Gestalt beschreiben? Man nur sagen: ER oder ES oder SIE      IST  .  .  . Punkt. Und ich kann es/ihn/sie nur insoweit erkennen als ich mich erkenne und wahrnehme und zu fühlen imstande bin .Das ist alles. Man kann bestenfalls annehmen, dass es dieses Wesen prinzipiell gut mit uns meint, insofern wir es als unseren Schöpfer und Baumeister definieren, der sich in und mit uns verwirklichen will.

2️⃣ Wenn wir relevante Aussagen aus der Bibel strapazieren wollen, so finden wir eine Aussage von Jesus, die recht eindeutig ist: „Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ Aha, wir sind im Konkreten noch nicht ganz, nicht vollkommen, sondern erst auf dem Weg dorthin. Oder um es im Sinn diverser Geschichten zu formulieren: Gott hat zwar die Vollkommenheit in uns angelegt, jedoch sind wir aufgefordert, diese Vollkommenheit erst selber  zu entdecken und uns ihrer zu erinnern, und dann in Freiwilligkeit zu leben. Die Vollkommenheit müssen wir uns in dem Sinn erarbeiten, die wurde uns nicht einfach so geschenkt. Freiwilligkeit bedeutet, wir können uns vorübergehend auch für die Beschränktheit entscheiden. Auf die Welt bezogen bedeutet das, wir sind sozusagen Co-Schöpfer, und wir dürfen ein wenig Gott spielen und selber kreativ werden und etwas schaffen, etwas erfinden, etwas produzieren und neu zusammensetzen. Das ist auch Arbeit.

3️⃣ Philosophisch lässt sich das Problem so umschreiben: Leben wir in der besten aller möglichen und denkbaren Welten, wie es z.B. Leibnitz sieht?

Dazu ein eigener Beitrag

Ungewöhnliche Fundstücke

Ungewöhnliche Fundstücke

Gestern kam ich mit einem Bauarbeiter ins Gespräch, der vor seinem Bau-Container haniterte. Wir zeigten beide unser Unverständnis über Leute, die ihren Problemmüll irgendwo in der Landschaft liegen lassen, besonders vor den von der Stadt aufgestellten gelben Tonnen, und besonders nachts.

Da berichtete er mir von seinem absoluten Highlight, was er in seinem roten Container vor drei Jahren gefunden hatte: Zwei gut erhaltene Pilotensitze von einer Lufthansa-Maschine. Diese wiegen ja gut und gerne über 80 Kg und sind nicht so leicht über die 2,20 m hohe Kante zu hieven.
Der Handwerker wundert sich bis heute, wie diese Dinger da hinein gelangt sein könnten. Dabei gibt es eigentlich nur eine logische Erklärung:

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Teure Flugüberwachung

Teure Flugüberwachung
Vögel fliegen gerne. Der Mensch hingegen sitzt gern und ist neugierig. Zum Beispiel will er wissen, auf welcher Flugroute die Vögel nach Süden aufbrechen um den Winter in wärmeren Gegenden zu verbringen. Das russische Vogelinstitut bekam den Auftrag, die Vögel genau zu beobachten, vielleicht um festzustellen, ob sie eigentlich als russische Staatsbürger gelten können oder doch eher Migranten sind. Deshalb befestigte ein Wissenschaftler in ihrem Gefieder einfach einen Mikrosender, welcher die genauen Ortsangaben per SMS alle zwei bis drei Stunden an die Station übermitteln sollte.

Ein kleines Budget sollte genügen. Doch einer der Wandervögel- ein Storch – verschwand plötzlich vom Radar und sendete keine Zeichen mehr. Man gab ihn schon auf und vermutete einen Unfall oder einen Fressfeind. Dann der Schreck: Der tapfere Vogel nahm offenbar eine unvorhergesehene Route über Usbekistan, wo zwar die SMS nahezu kostenlos sind, aber wo er in eine Serie von Funklöchern geriet. Dort wurden zwar die Daten aufgesammelt, aber nicht übermittelt. Als er schließlich im Iran wieder auftauchte, wurden sämtliche 10502 SMSe auf einmal übertragen, aber, und das war die Überraschung: Aus dem Iran kostet eine SMS ein Vielfaches an Gebühren. Man musste die Rechnung begleichen und das kostete eine Menge, etwa 3500 EURO. Das war nicht vorgesehen, und das ganze Projekt wäre fast zum Scheitern verdammt gewesen.
Moral: Erstens, du kannst einem Zugvogel die Route nicht vorschreiben. Und zweitens: Es lenkt viel zu sehr ab, beim Reisen immer ans Geld zu denken. Besser man genießt die Orte wo es einem gefällt!

In Dog we trust

In DOG we trust

Oder:  „Dies irae“ beim Sheriff

Nach den letzten Überfällen von Hunden auf Menschen muss man einmal ein gutes Wort für die Vierbeiner einlegen.

Doch beginnen wir die Geschichte von vorne. Ein Sheriff aus Pineas (Florida), bestellte sich einen Wandteppich für sein Office. Er wähnt sich als besonders guter Amerikaner und als überzeugter Christ. Als Schriftzug für besagten Teppich wählt er das abgenudelte Motto: „In God we trust“ (was ja auf der Rückseite jedes US-amerikanischen Geldscheins zu lesen ist). Zu seiner Verwunderung musste er aber nach der Lieferung bestürzt feststellen, dass dort geschrieben stand: „In Dog we trust“. Very funny. Dies ist natürlich eine Steilvorlage für jeden Verschwörungstheoretiker. „In Dog we trust“ weiterlesen

Manieren mit Valentino

Anstand mit Valentino
In Michael Endes ergreifender Sylvester-Geschichte: Der …Wunschpunsch spielt ein gewisser Maurizio eine Hauptrolle, indem er durch tollkühnen Einsatz und jeder Menge Grips den Abend rettet. Dieser Held entstammt einem alten italienischen Adelsgeschlecht und ist ein berühmter Kater. Mein Bekannter Richard aus Berlin hat ebenfalls die Ehre mit einem solchen Exemplar zusammen zu leben, und dieser heißt Valentino.
Die erste Begegnung zwischen den beiden verlief eher unspektakulär. Valentino lag quer über der Treppenstufe als Richard herunterkam. Der Kater hob nur kurz die Augenbraue und wich nicht von der Stelle. Damit war die Registrierung des neuen Bewohners seinerseits abgeschlossen. Richard sagte nur kurz: „Aha, so schaut das also bei dir aus“ und musste umständlich über Valentino hinweg steigen. Immerhin hatte Valentino das ältere Hausrecht auf seiner Seite.
Am Feierabend wollte sich Richard auf der Terasse entspannen und seine Emails checken. Valentino kam aus dem Schuppen und setzte sich in sechs Metern Entfernung förmlich auf die Hinterpfoten um dem Richard seinen abendlichen Gruß zu überbringen, ein halblautes, interessiertes und kurzes „miao“. Richard, in seine Lektüre vertieft, rührte sich nicht. Valentino rückte daraufhin näher, setzte sich wieder nobel auf die Hinterpfoten und rief deutlich lauter: „MIAO“. Richard zeigte sich allerdings auch davon völlig unbeeindruckt und starrte weiterhin auf das ach so interessante Display. Kater Valentino aber ist der Überzeugung, dass Anstand und Höflichkeit zu einem gedeihlichen Zusammenleben dazu gehören. Er kam also bis auf einen Meter heran, setzte sich gebührend um sich in Stellung zu bringen und brachte sein fortissimo „MIIAAOO“ heraus, nach dem Motto: Der Berliner Schnauze werden wir doch noch Anstandsregeln und Manieren beibringen! Und diesmal reagierte Richard, wandte sich ihm zu und bemerkte trocken: „Ich hab dich schon gesehen, alter Haudegen“. Das genügte dem italienischen Grafen als Minimun von Respekt und Manieren, er trollte sich von dannen und murmelte ein kurzes zufriedenes „miao“ nach dem Motte: Na also, geht doch…

Das gereimte Alter

Alter

Gedicht anlässlich  Jörgs Geburtstag,
gehalten am 24.Juni 2008 am Starnberger See

Kürzlich tagten betagte Uniprofessoren.
Man einigte sich schnell, dass jeder Mensch einst ward geboren.
Nur mit dem Altern hatte so seine Tücken:

Die Soziologien sprachen von sehr großen ….. . . . . . Lücken

Das konnte die Historiker gar nicht enzücken:
„Dank großartiger archäologischer Leistungen ist es uns gelungen
aufs genauseste zu belegen, was uns die Alten sungen“.

„Genau, genau,“ applaudieten die Musiker im Chor,
„Gesang und Spiel bringt nur das Beste im Menschen hervor.
Alter ist für uns gar keine Frage:
Mit Musik bleibst jung und fit all deine Tage.
Auch gab es viele Meister verschiedenster Klassen,
die haben -unsterblich- jedes Alter hinter sich gelassen.“

Am wenigsten hatten die Theologen ein Problem:
„Wieso? Papst mit 90 – ist doch angenehm!
Da brauchen wir uns – Gott bewahre – nicht zu fürchten
vor irgendwelchen Änderungen in den alten Kirchten.“

„Nun ja“, es hatten sich auch Wirtschaftwissenschaftler eingeschmuggelt:
„Alt ist doch, wer weder konsumiert noch buckelt“.

Dem widersprachen einige Psychologen – etwas unterkühlt –
„Man ist so alt wie man sich fühlt“.

Das rief nun die stolzen Mathematiker auf den Plan:
„Die Einführung einer subjektiven Kommponente, Mann,
in ein objektivers Regelsystem von wissenschaflticher Präzision
ist völlig untauglich gemäß dem Lehrsatz von Einsteins Sohn!“

So stritt man sich in den gelehrten Kreisen,
das Treffen drohte ernsthaft zu entgleisen.

Da kam ein Vermittlungsvorschlag von den Internesten;
sie gaben letzte Forschungsergebnisse zum Besten:
„Der Mensch ist so alt wie der Zustand seiner inneren Gefäße!“
„Ooch nööö“ murrten alle andern, „der Mensch ist doch keine Schweizer Käse“.

Und man beschloss mangels Konsens, jedoch mit größerem Unbehagen,
das Thema aufs nächste Jahrhundert zu vertagen.
Wer da noch lebte von den Griesgram-Alten,
der sollte dann samt seiner Theorie schön recht behalten.

Bei genauem Hinsehen erkannte man- etwas abseits zwar-
eine gesellige Riege außerhalb jeglicher Disputgefahr.
Da vergnügte sich eine muntre, laut schwatzende Schar.
Man sah sie beim Essen, Trinken und Genießen
wie sie kurzerhand das Alter Alter sein ließen.
Sie freuten schon deshalb, weil sie mal nicht streiten mussten.
Es war- wie leicht zu erraten- die Gilde der Jurusten.

 

Kletterpartie

Kletterpartie

Um die folgende Geschichte zu begreifen, muss man wissen, dass fast ganz Kenia von nur einem Stromerzeuger versorgt wird. 

An was denkst du, wenn in einem Land plötzlich alle Lichter ausgehen und der Strom für mehrere Stunden komplett unterbrochen ist, wie in Kenia (Münchner Merkur, 9.6.2016)? Verschwörung! Sabotage? Cyber-Kriminalität? Oder zumindest eine der guten alten Naturkatastrophen?

Nichts von alledem, erklärte die Sprecherin des Kenia-Strombetreibers KenGen. Schuld war hingegen ein experimentierfreudiger Affe, der die Hochleistungsanlage des Kraftwerks auf seine Tauglichkeit hin überprüfte, man könnte also sagen, so eine Art tierischer TÜV. Dabei fiel er versehentlich auf den Transformator und löste dabei einen Kurzschluss aus. Wahrscheinlich, weil es beim Hängen in luftigen Höhen mehr in seinen Armen gebitzelt hat als erwartet, und er dann doch lieber loslassen wollte.

Das schönste an dieser Geschichte ist, dass der Affe seinen Ausflug ins Reich des  Klettergartens aus Elektrodrähten überlebt hat. Also, liebe Väter, wenn eure Kinder mal wieder im Klettergarten herunterfallen, passt auf, dass sie nicht gerade den Transformator treffen, es könnte dumm ausgehen.

Flacher- und höhergelegte Vierbeiner

Flacher- und höhergelegte Vierbeiner

Falls es bei Euch auf dem Dach in der Nacht Krach gibt, dann schaut doch nach, ob es nicht vielleicht ein Sumpfwallaby ist. Kürzlich sorgte eines dieser netten Tiere für Aufregung, weil es nicht mehr herunterkam (das meinte ich mit „höhergelegt“); nur durch die Konstruktion einer Rampe gelangte es wieder zurück in den australischen Dschungel. „Flacher- und höhergelegte Vierbeiner“ weiterlesen