Selbst ist der Mann

Seit Monaten suchte man den Dieb im Laden. Immer wieder fehlten Packungen aus den Regalen. Und diverse Dosen lagen wüst umher.  Der Ladenbesitzer in Vöhingen (LKR Ulm) hatte die Faxen dicke und ließ einen Bewegungsmelder installieren. Schließlich handelte es sich um hochwertige Nahrungsmittel für ganz auserlesene Tiere. Laut einem Bericht der Süddeutschen (vom 27.Oktober 2018) ging der Dieb in die Falle: In einer Nacht löste er den Alarm aus, und prompt kam die Polizei angelaufen. Diese wunderte sich aber nicht schlecht, als ein gut gesättigten Kater mit weit aufgerissenen Augen hinter der Eingangstür die staatlichen Ordnungshüter anstarrte. Offenbar dachte er sich beim Einkaufen: ‚Was Herrchen kann, kann ich auch. Ist doch so was von leicht: Einfach Zeug aus den Regalen nehmen und einwerfen. Wozu erst auf zu Hause warten? Und außerdem, ich persönlich würde mich für die beste Ware entscheiden, und nicht irgend so einen abgefüllten Fraß‘. Er ließ sich folglich in den nächsten Nächten einsperren und begab sich zum Festmenü. Die Sache hatte halt zwei Haken: Er bekam die Dosen nicht auf, und er übersah die Alarmanlage. Für einen vollen Ranzen hat es immerhin ein paar mal gereicht….

Was denkt eine Katze?

Was denkt eine Katze?

Ein sorgloser, unbescholtener Mensch ging, z.B. zum Zigaretten-Rauchen, auf den Balkon und lehnt die Türe hinter sich an. Bereits nach wenigen Lungenzügen schmeisst sich die drinnen verbliebene Katze gegen den Griff! Der kippt prompt nach unten und die Tür ist von innen verriegelt. Jetzt sieht er sich plötzlich ausgesperrt, der gute Mensch! Er konnte nur Hilfe holen, weil er zufällig ein Handy mit dabei hatte und somit die Feuerwehr verständigen konnte, die ihn wieder befreite, bzw. in die eigene Wohnung entließ. „Was denkt eine Katze?“ weiterlesen

Hochzeit in Berlin – Im Frühling auf Freiersfüßen

Hochzeit in Berlin

Wusstes du, dass Dating-Apps zweischneidige Schwerter sind?

Wenn man sich gern toll finden würde, sich indes nicht besonders toll findet, etwa weil der Bauch richtig hervorsticht, oder weil die Glatze nur von Zeit zu Zeit aufpoliert werden muss, oder weil das Spiegelbild partout nicht hergibt was man sich davon verspricht. Das nennt die Psychologie „negative Selbstperzeption“. Daran leiden, so eine Studie der University of Texas, insbesondere Nutzer von Dating-Apps. Da wird man wochenlang schonungslos weggewischt, aussortiert und verschmäht. Der Frust bleibt natürlich nicht aus.

Anders bei Rocco aus Berlin. Er will ja nach Art unserer Hauptstadt nicht trotz, sondern gerade wegen seiner raubauzigen Art geliebt werden. Kein Wunder, dass er mit einem Dasein als Single vorlieb nehmen musste, was sein ohnehin wenig ausgeprägtes Sozialverhalten nicht verbesserte. Rettung  bot die Partnervermittlung, doch zeigte sich dabei, dass Rocco von Anflügen negativer Selbstperzeption völlig unberührt ist. Man muss sogar sagen: Die Wahrnehmung des eigenen Ichs könnte gar nicht positiver ausfallen: Keine war ihm gut genug. Ja, die ersten Interessentinnen wären froh gewesen, er hätte sie nur fortgewischt, so rüde kniff und zwickte er sie.

Erfahrungsgemäß führt ein solches Verhalten nur selten zu Erfolgen bei der Partnerwahl. Doch Rocco lernte laut der SZ (vom 14.3.2017, S.1) schnell und änderte seine Strategie. Auf einmal ganz der liebenswürdige Charmeur soll er Dank der Dating-Börse mit 20 weiblichen Wesen zugleich enge Beziehungen gepflegt haben; ein Kerl seines Schlages ist eben kein Kerl, würde er sich ohne Not zu früh auf eine einzige festlegen. Finde andere, die das Gleiche suchen wie du, heißt es bei Tinder.

Und doch kam es, wie es kommen musste. Rocco sah Rosa, und Rosa sah Rocco. Bald schnäbelten sie nach Herzenslust, und das will schon etwas bedeuten, denn Rocco ist ein Graupapagei und Rosa auch. Sie schlossen also den Bund fürs Leben, und wenn sie nicht gestorben sind…

Jedoch Papageien sind langlebig. Von Churchills Papagei heißt es, er hätte unter neuen Besitzern alle Besucher als „bloody Nazi“ beschimpft. Und vielleicht ist ja auch Erdogan nur so ein alter, freigelassener Churchill-Papagei, der gern mal alles, was nicht seiner Meinung ist, als Nazis, zumindest Terroristen, deklariert. Wer weißt das schon so genau?

Kennengelernt hatten sich Rocco und Rosa übrigens über eine Partnerbörse für Tiere, welche das Berliner Tierheim betreibt. Dort weiß man um all die einsamen Herzen, die voll Sehnsucht in alleinstehenden Meerschweinchen, Katzen, Vögeln und den bekanntlich besonders sensiblen Ratten pochen. Der Ausgang des Animal Dating ist freilich nicht anders als in jeder Romanze, wie dpa die Halterin von Rosa und Rocco zitiert: „Rosa hat definitiv die Hosen an.“ Männer, haltet die Ohren steiff!

Mysteriöser Schuhschwund

Der mysteriöse Schuhschwund

Wochenlang waren die Häusle-Besitzer im Landkreis Landau ratlos: Kaum ließen sie ein zufällig draußen stehendes Paar Schuhe aus den Augen, schon fehlte am nächsten Morgen der linke Schuh. Jetzt fragte man sich: Wer konnte mit so einer Menge einzelner Schuhe überhaupt etwas anfangen? Auf Einbeinige kamen die wüstesten Verdächtigungen zu. Nur: Wie sollte ein Einbeiniger so findig sein, die Schuhe zu entdecken, sie über Zäune und Büsche zu schleppen und keine Spuren zu hinterlassen? Man vermutete gleichermaßen, dass irgend so ein ausgerissener Irrer am Werk sei, der in der Anstalt nur barfuß herumlaufen durfte. Die Sache wurde von Tag zu Tag mysteriöser. Selbst ausgebildetes Wachpersonal kam dem Dieb nicht auf die Schliche. Entnervte Bewohner machten sich gegenseitig die abstrusesten Vorwürfe. Ehemals friedliche Nachbarn wurden zu erbitterten Feinden. „Mysteriöser Schuhschwund“ weiterlesen

Kletterpartie

Kletterpartie

Um die folgende Geschichte zu begreifen, muss man wissen, dass fast ganz Kenia von nur einem Stromerzeuger versorgt wird. 

An was denkst du, wenn in einem Land plötzlich alle Lichter ausgehen und der Strom für mehrere Stunden komplett unterbrochen ist, wie in Kenia (Münchner Merkur, 9.6.2016)? Verschwörung! Sabotage? Cyber-Kriminalität? Oder zumindest eine der guten alten Naturkatastrophen?

Nichts von alledem, erklärte die Sprecherin des Kenia-Strombetreibers KenGen. Schuld war hingegen ein experimentierfreudiger Affe, der die Hochleistungsanlage des Kraftwerks auf seine Tauglichkeit hin überprüfte, man könnte also sagen, so eine Art tierischer TÜV. Dabei fiel er versehentlich auf den Transformator und löste dabei einen Kurzschluss aus. Wahrscheinlich, weil es beim Hängen in luftigen Höhen mehr in seinen Armen gebitzelt hat als erwartet, und er dann doch lieber loslassen wollte.

Das schönste an dieser Geschichte ist, dass der Affe seinen Ausflug ins Reich des  Klettergartens aus Elektrodrähten überlebt hat. Also, liebe Väter, wenn eure Kinder mal wieder im Klettergarten herunterfallen, passt auf, dass sie nicht gerade den Transformator treffen, es könnte dumm ausgehen.

Flacher- und höhergelegte Vierbeiner

Flacher- und höhergelegte Vierbeiner

Falls es bei Euch auf dem Dach in der Nacht Krach gibt, dann schaut doch nach, ob es nicht vielleicht ein Sumpfwallaby ist. Kürzlich sorgte eines dieser netten Tiere für Aufregung, weil es nicht mehr herunterkam (das meinte ich mit „höhergelegt“); nur durch die Konstruktion einer Rampe gelangte es wieder zurück in den australischen Dschungel. „Flacher- und höhergelegte Vierbeiner“ weiterlesen

Zivilisierte Bären – fit für die WM

Zivilisierte Bären – „Tima“ macht ´s vor

Zu Bären habe ich auf Grund meines Vornamens ein besonders enges Verhältnis. Ein Teil meiner Psyche kann sich demnach auf seine „Bärennatur“berufen. Auch im Wappen der Erzdiözese Freising, wozu ich gehöre, ist ein Bär zu finden, weil er dem Hl. Korbinian auf seiner Romreise zu Diensten war. Aber nicht die hinreißende Geschichte von vor 1240 Jahren, sondern die  Meldung (aus der WELT vom 18.4.2018, S.24 ) soll uns heute beschäftigen. „Zivilisierte Bären – fit für die WM“ weiterlesen

Prozesse – zum Wohl der Tiere? 

Prozesse – zum Wohl der Tiere?

Aus dem Mittelalter ist ein Prozess überliefert, bei dem Ratten vorgeladen waren. Der Urteilsspruch endete eher ungünstig für sie, weil sie nicht erschienen sind und auch ihre Verteidiger keine Entschuldigung vorbringen konnten. Aber auch Schweine oder Pferde wurden geköpft oder gehängt, nachdem man sie „rechtskräftig“ verurteilt hatte. Schon komisch. Heutzutage werden sie auch ohne Prozess und ohne Schuldspruch entleibt. Nur zum Zwecke des Vertilgens. „Prozesse – zum Wohl der Tiere? “ weiterlesen

Akustik -Plagiate

Akustik-Plagiate

Unter den (noch!!) vielen Vögeln sind die Amseln mit Abstand die besten Sänger; jede einzelne hat ihren ganz individuellen Ruf, sozusagen ihr Markenzeichen. Auf meinen Morgenrunden fiel mir besonders eine ins Auge (oder sagt man dann „ins Ohr?“), welche jeden Tag genau am selben Platz zur selben Uhrzeit ihre durchaus hörenswerten Klang-Variationen  zum Besten gab. Leider hatte ich nie soviel Zeit, mich ausführlich damit zu beschäftigen. Der Erfindungsreichtum an Melodien kennt wenig Grenzen. „Akustik -Plagiate“ weiterlesen

Kampfhund attackiert Schokoregal

Kampfhund attackiert Schokoregal

Weil sich alle darüber aufregen, dass in letzter Zeit immer wieder Kampfhunde Menschen attackiert haben, was für die Menschen nicht so günstig ausging. Mein Lösungsvorschlag: Man dressiere die Kampfhunde nicht auf Blut, sondern auf Schokolade.

Das kann im Einzelfall dann zu stürmischen Szenen im Laden führen, wie folgender Bericht beweist. Aber es fließen weder Blut noch Tränen. „Kampfhund attackiert Schokoregal“ weiterlesen