Was wählt ein Neuseeländer?

Was wählt ein Neuseeländer?

Hat doch Chairman Meow eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Er lebt in Auckland, Neuseeland. Zwar muss er sich noch bei der Behörde registrieren lassen, aber diese Formalität dürfte ihm kein Kopfzerbrechen bereiten. Soweit so klar. Nur: Was er denn wählen soll, wird ihm nicht klar sein, denn bei Chairman handelt es sich um einen Kater.

Wie sich herausstellte kam das so: Sein Tierarzt hatte die Post immer an den Kater persönlich adressiert und geschickt. Und da die Familie umgezogen ist, hat sich die Adresse geändert. Und darüber wurde automatisch die Wahlkommission informiert, welche mit dem Meldeamt zusammen arbeitet.

Wohnmodelle im Widerstreit

Wohnmodelle im Widerstreit

Darf oder muss ein Kind nach der elterlichen Trennung bei beiden gleichermaßen wohnen? Der Europarat schlägt vor.

Zunächst einmal die Fakten: a, Nach wie vor verbleiben Kinder nach der Trennung zu 90% bei den Müttern, bzw. werden den Müttern zugesprochen. b, Über 40% der Väter verlieren nach der Trennung jeglichen Kontakt zu den Kindern. c, Viele Erwachsene bedauern im Nachhinein den gekürzten oder ganz fehlenden Umgang mit ihren Vätern. Einige sehen sich gar veranlasst, sich in therapeutische Hände zu begeben, um mit dem Mangel im Leben zurecht zu kommen. Muss das für immer so bleiben?

Ein nicht unerheblicher Faktor in dieser Frage ist der Umstand, dass in Deutschland in der Regel das Residenzmodell, und nicht das Nest- oder Wechselmodell gelebt bzw. angeordnet wird. Neuen Schwung bekommt die Diskussion durch eine Empfehlung des Europarats, das Wechselmodell im Trennungsfall zum Standart zu machen.

Von einer gleichberechtigten Kinderbetreuung können wir nur träumen. In der BR-Sendung „Jetzt mal ehrlich: Mama betreut, Papa bezahlt – ist das noch zeitgemäß?“ (22.2.2016) ging der Reporter Rainer Maria Jilg der Frage nach, warum ein Kurswechsel in Deutschland auf so große Widerstände stößt.

Zur Sprache kam u.a. Hans-Peter Dürr, der „Erfinder“ des sogenannten Cochemer Modells. Er will dem Leidensdruck eines „entsorgten“ oder gemobbten Elternteils durch eine Mediation zuvor kommen, bei welcher Vater und Mutter ein einvernehmliches Modell selbst erarbeiten sollen. Das Problem entsteht, wenn sich einer weigert, diese Mediation mitzutragen. Was dann? Die bisherige Lösung sieht vor, das Residenzmodell – auch gegen den Willen des Vaters – anzuordnen. Vor allem Mütter fürchten bei der Einführung eines Wechselmodells die Einbuße ihrer Privilegien, die es ihnen erlauben, durch Ausgrenzen des Vaters die Kinder – und natürlich die dazugehörigen Unterhalte(!) – für sich zu beanspruchen. Das geschieht notfalls auch durch zweifelhafte Methoden.

Eine Lösung für „Mediationsverweigerer“ wäre, diesen das Sorgerecht zu entziehen, weil Zusammenarbeit zum Besten des Kindes unabdingbar und gemeinsam Verantwortung wahrzunehmen ist. Denn die Kinder leiden ohnehin unter der Trennung am meisten, und wenn ein Kampf um sie entsteht, werden sie erst richtig zu den eigentlichen Verlierern. Diesem Kampf die Schärfe zu nehmen, kann nur im Sinn des Kindeswohles sein.

„Alltag muss man leben, den kann man nicht besuchen.“: Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kann man das Nestmodell in Betracht ziehen. Dieses erfordert ein Höchstmaß an Zusammenarbeit. Sobald nun klar ist, dass es nicht anwendbar ist, wäre das Wechselmodell die zweitbeste Möglichkeit, die in Artikel 6 GG garantierten gleichberechtigten Umgänge/Pflege/Erziehung der Eltern mit den Kindern zu gewährleisten.

Schließlich sind es mittlerweile sogar etliche Frauen, die die bestehenden familienrechtlichen Ungleichheiten anprangern, z.B. Prof. Hildegund Sünderhauf, Prof. für Recht an der Evang. Hochschule Nürnberg, welche einen sehenswerten Vortrag in Youtube ins Netz stellte:

Auch sie sieht die größten Chancen in einer Mediation und im Wechselmodell. Oder Jeanette Hagen („Die verletzte Tochter. Wie Vaterentbehrung das Leben prägt“, Skorpio Verlag, 2015).

Was tut ein Richter, der sich nicht sofort für eine Lösung entscheiden kann? Er beauftragt ein psychologisches Gutachten. Und was tut jetzt die Regierung, um in der Wohnfrage eine Entscheidung herbei zu führen? Sie gibt eine Studie in Auftrag, bei der auch geklärt werden soll, ob ein Wechselmodell auch gegen den Willen eines Elternteils angeordnet werden kann. Mit Ergebnissen ist in frühestens zwei Jahren zu rechnen.

Elefantenwut

Elefantenwut

Insgesamt haben wir’s ja gut, dass wir in schlechten Augenblicken unsere Wut auch ggf. herausschreien können. Und dann ist es auch noch Kunst. Das kann nicht jeder, wie folgende Begebenheit zeigt.

Die Wut muss mächtig in ihm gekocht haben, als er am Parkplatz in Yunnan (chinesische Provinz) vor dem Naturpark 20 Autos demolierte. Sie wurden von ihm geschubst und am Dach kräftig eingedellt. Wie sich herausstellte, war er kurz vorher bei der Dame seiner Wahl abgeblitzt, sein Rivale und Nebenbuhler machte das Rennen – ein fast alltägliches Drama.

Bevor man aber ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung anstrengt und ihn beschuldigt, seine Emotionen nicht ganz im Griff zu haben sollte man bedenken, dass es sich bei der Aktion um einen Elefanten handelte; und am Ende sollte man eigentlich froh sein, dass er die Wut nicht an Menschen ausgelassen hat.

Was lernen wir daraus? Mit einem Weibchen nah am Seitchen hätt’ ein jedes Tierchen sein Plaisierchen. Ich meine, falls man es schon versäumt hat, ihm Tricks beizubringen, wie man sich selbst Glücksmomente verschafft…

Hunde-Laufwunder I

Hunde-Laufwunder I

Hat doch Ludivine, eine junge Hündin, aus Versehen bei einem Hunde- Halbmarathon in Elkmont (Alabama) mitgemacht und auf Anhieb einen der vorderen  Plätze belegt.

Ohne Training ist das eine beachtliche Leistung, denn sie benötigte für die Distanz von 21 km nur 1h und 33min. Dabei hatte sie während des Rennens noch Lust, einen toten Hasen zu inspizieren! Klar, vollstes Verständnis! Denn soviel Zeit muss sein, man will ja schließlich auch seinen Spaß an der Sache haben. Das ist, wie wenn ein Skirennläufer innehält, um die schöne Aussicht zu bewundern… „Hunde-Laufwunder I“ weiterlesen

Der verflixte Rückspiegel

Der verflixte Rückspiegel

Selbst bei korrekter Bedienung sind ja Dinge manchmal etwas wunderlich.

Da hatte z.B. ein LKW-Fahrer plötzlich ein Porno im Rückspiegel laufen, als er den Rückwärtsgang zum Einparken einlegte (ob es ein Gay-Porno war ist nicht überliefert). Das hätt ich auch gern. Aber er war voll perplex und rief die Polizei.

Es stellte sich heraus, dass der „Spiegel“, der in Wirklichkeit beim LKW ein Monitor ist, zufällig auf die gleiche Frequenz hörte wie ein nahe gelegener Shop, in welchem einschlägige Produkte verkauft oder angeboten wurden. Denn es funktioniert ja alles heutzutage elektronisch. Und da beim LKW der Rückspiegel mit Kamera verbunden ist, sonst würde man ja nichts erkennen, müssen die Bilder ja irgendwie nach vorne gebracht, sprich projiziert werden.

Merke: Nicht jede Gegend ist dazu da, den Rückwärtsgang einzulegen…

Grappa in der Tutzinger Straße

Grappa in der Tutzinger Straße

Bei der Bahn musst ja heutzutage auch fit sein: Wie dem Münchern Merkur zu entnehmen, machte auf der Strecke zwischen Kufstein und Kiefersfelden der Motor der Zugmaschine schlapp.

Kurzerhand forderte der Zugführer die Passagiere auf, den Regionalzug doch bitteschön bis zur nächsten Oberleitung zu schieben, weil ab da eine Ersatzmaschine bereit stehen würde, frei nach dem Motto: Fährst du noch oder schiebst du schon? Man muss dem Zugführer zugute halten, dass er sowohl Orts- als auch Technikkenntnisse hatte, denn von Kufstein gehts Richtung Kiefersfelden leicht bergab, also Inn-abwärts. Und mit einem Flugzeug in der gleichen Situation hätte das nicht so toll funktioniert. „Die Bahn überprüft den Vorfall“. „Grappa in der Tutzinger Straße“ weiterlesen

Die Mär vom hilflosen Zahlvater

Die Mär vom hilflosen Zahlvater

Kritische Anmerkungen von Axel und Bernhard zu einem Online-Beitrag eines Trennungsvaters.
Link: http://www.welt.de/vermischtes/article140550363/Ich-bin-der-Zahlvater-und-es-kotzt-mich-an.html

In dieser oder ähnlicher Form finden sich unzählige Internetbeiträge von betroffenen Vätern, die öffentlich ihre Klage über die Zustände verbreiten. Wir sahen uns zu einer grundsätzlichen Stellungnahme veranlasst, da seine Situation nicht ohne sein Zutun entstanden ist. „Die Mär vom hilflosen Zahlvater“ weiterlesen

Ätna im April

Ätna im April

Sogar Skifahrer kommen auf ihre Kosten: Am Ätna, auf 2500 bis 3000 Hm, gehen Lifte. Wir bestiegen den Berg aber zu Fuß bis es uns zu kalt wurde. Zwar hätten wir uns auf einem der aktiven Krater schon etwas wärmen können, nur hat uns das Risiko abgehalten. Denn im Schwefeldampf zu ersticken, eine unangenehme Begegnung mit einer Lava-Fontaine zu haben und prompt in die heiße Brühe hinein zu plumpsen bedeutet ein jähes Ende der irdischen _Existenz.

Was hier als rosa Wolke erscheint ist Rauch, denn es gab noch niemanden, der dem alten Riesen das Rauchen abgewöhnt hätte. Weithin hörbar ist auch das Fauchen, wenn das Dampf-Gas-Gemisch entweicht. Meine weibliche ‚Begleitung befürchtete schon das Schlimmste, weil es so arg grimmig klingt. Man ist aber generell froh darum, denn wenn er stumm ist, dann würde er Druck aufbauen. Und wenn der sich plötzlich entlädt, dann rumpelt es gewaltig und dann gehen die flüssigen Lavaströme schon mal bis ans Meer, und heiße Asche überzieht die Landschaft im Umkreis von 40-50 Kilometern. Das bedeutet Evakuierungen und andere Unbill.

Nachgekocht und gescheitert

Tomaten kreuzweise
„Tomaten müssen erst kreuzweise…“ (Foto: A. Ilg)

Nachgekocht

Früher war alles viel einfacher: Da genügt es, das irgendwie zerkleinerte Gemüse in den Topf zu befördern, Wasser zuzufügen und warten, bis es gar ist. Sodann auf den Tisch damit.

Heute ist das wesentlich komplizierter. Einem Rezept nach Schuhbeck  etwa müssen die Tomaten zuerst kreuzweise – nicht etwa abgelutscht, nein, eingeschnitten, dann blanchiert, dann kalt abgebrüht, dann enthäutet und geviertelt und der Kerne beraubt werden, bis sie in den Topf gelangen sollen, und das kurz vor der Garaus-Zeit, damit sie nicht verkochen. Anderes Gemüse soll ohne Fett oder Öl angedünstet werden, anschließend mit Puderzucker bestäubt und karamelisiert werden.

Dazu kommen z.B. Safranfäden und seltene Zutaten. Die gedeihen beim Schuhbeck bestimmt auf seinem Balkon, bei mir aber nicht. Jetzt ist Improvisation gefragt – Petersilienwurzel statt Spargel und Grünkohl. Die Kartoffeln sollen ja sowieso eigens behandelt werden, damit sie das edle Aroma der exotischen Gewürze aufnehmen. Dabei hatte ich noch Glück, dass am Ende alles auf einem Teller Platz fand, allerdings in vielfach abgewandelter Form.

Doch bleibt ein anderes Problem: Laut Rezept benötigt man ja nur hier ein Viertelchen, da ein halbes Wurzelchen, und hiervon ein Stängelchen usw. Um aber die diversen Sonderangebote auszunützen, kaufte ich natürlich die günstigste Menge ein, und das ist oft ein Kilo oder auch mal ein Karton.

Jetzt kann ich schauen, was mit dem „Rest“ passieren soll! Vermutlich zerkleinern, irgendwie in den Topf damit und warten, bis es fertig ist. Ich meine, es heißt doch auch „kochen“ und nicht „konstvoll ün dü Pfannä drappüren“.

In den Dolomiten

In den Dolomiten

Könige haben es heute schwer. Damals war es aber auch nicht besser. Um nicht dem Vergessen anheim zu fallen, ließen sie sich Standbilder errichten. Nach eingehender Beobachtung kamen die Regenten aber zu dem Schluss, dass die Leute ungerührt und ohne Salut an den stolzen Standbildern vorüber gehen, ja man kann sagen, direkt gleichgültig.

Der letzte König von Sachsen wählte einen anderen Weg, sich ins Gedächtnis der Menschheit einzuprägen: Er ließ in den Dolomiten (damals österreichisch) einen Höhenweg bauen, der seinen Namen trägt: Friedrich-August-Höhenweg. Die Plattkofelhütte liegt auf diesem Weg. Man nächtigt dort einfach und bequem. Die Wirte besorgen die Zutaten für ihre Mahlzeiten in der Umgebung – weitgehend „bio“! Mir hat´s geschmeckt.

Nach ruhiger Nacht befanden wir uns zwischen zwei Wolkenschichten. Tagsüber umrundeten wir den Lang- und Plattkofel. Eine recht abwechlsungsreiche Tour!
Beim Abstieg zurück zum Parkplatz kehrten wir kurz in der Friedrich-August-III-Hütte auf ein Stamperl ein. Dort ist ein Foto des Monarchen zu sehen, mitsamt dem Original-Kommentar seiner Abdankung am 13. November 1918: „Dann macht euren Dreck halt selber“.