Säue sind auch nur Menschen

Säue sind auch nur Menschen

Schweine  legen zwar  keine Eier, sorgen auf dennoch für Aufregungen, mit dem, was sie legen:
Letztens erzählte die Petra, dass sie – um Zeit zu sparen – extra nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn von München nach Augsburg  zu einem Gerichtstermin gefahren ist. Es stand aber eine ausgewachsene Wildsau (-Rotte) auf den Gleisen, welche freiwillig nicht zu bewegen war, andernorts nach Nahrung zu suchen. Offenbar ist der Geruch zwischen den Gleisen sehr attraktiv für´s Borstenvieh. Die Bahn erreichte ihr Ziel dann mit einer guten Stunde Verspätung und ist erwiesenermaßen nicht in jedem Fall für Verspätungen schuld, derer man sie bezichtigt.
Doch auch im Kleinflugzeug von Massachusets nach NewJersey sorgte eine Sau Mitte Dezember für Aufregung: Sie entlud sich ungehemmt (Tiere tun sowas, wo immer sie halt müssen) mitten im Gang, was die Mitflieger als beträchtliche olefaktorische Störung massregelten, kurzum: denen hats gewaltig gestunken).  Sie forderten das Tier mitsamt ihrer Besitzerin zum Verlassen des Jets auf. Zum Glück befand sich der Flieger noch am Boden. Dabei hätte man sie ruhig weiterfliegen lassen könne, denn das Malheur war ja nun schon passiert. Jetzt kann man sich fragen, wie ein ausgewachsenes Schwein überhaupts in das Flugzeug gelangte. Der MM berichtete, beim Einsteigen hätten die Fluggäste geglaubt, es handele sich um ein für Weihnachten eingekauftes Stofftier. Steiff lässt grüßen! Man glaubt also schon an bewegliche Modelltiere mit Originalgewicht. Auf der anderen Seite müssen ja heute die Modelle dermaßen orginalgetreu nachgebaut sein, dass sie bestimmt auch diverse Entladungen vornehmen; vielleicht auf Knopfdruck, jedoch bestimmt geruchsneutral…

Tipp: Generell sollte man Tiere besser mit Amazon verschicken.

Die Drahtbügelklammer

Die Drahtbügelklammer

Als innovativstes Element modernen Nestbaus macht derzeit in Japans Krähenszene die Drahtbügelklammer die Runde.

Sie bietet Stabilität und genügend Biegsamkeit bei leichter Verarbeitung und hält trotz wildester Stürme das eigene Zuhause sicher in den Wipfeln. Diese Werbung hat auch bei Krähen voll eingeschlagen, weil ihnen klar ist, dass sie sich inzwischen dem Klimawandels anpassen müssen. Unter uns Zweibeinern hat sich ja auch herumgesprochen, dass die Krähe mit zum Intelligentesten gehört, was die Schöpfung zu bieten hat. Momentan stehen ihre Überlebenschancen höher als die des Menschen. Soweit so gut.

Sie nutzen zum Beispiel ihr Oberstübchen, um sich besagte Klammer aus Oberleitungen zu besorgen und stellen sich so geschickt an, dass sie keinen Stromstoß abbekommen. Krähen haben ja schon von Fernleitungen gelernt, wie man es bewerkstelligt, damit zu hantieren ohne größeren Schaden zu nehmen. Einen Schaden haben nur die Menschen, denn nach der Entfernung der Klammer liegen dann Ampelanlagen flach, was zu Auffahrunfällen führt. Oder es liegen ganze Stadtviertel im Dunkeln, was zu Panikattacken führt. Die Menschen glauben dann an den Weltuntergang.

Mein Lösungsvorschlag: Zeigt doch den Krähen die Depots der Drahtbügelklammern, damit sie nicht bereits verbaute verwenden müssen.

Dieses beispielhafte technische Upgrade ist übrigens den Japanern vorbehalten, weil bei uns sämtliches elektrische Zeugs unterirdisch verlegt ist. Und soweit sind unsere Krähen dann doch nicht, dass sie danach graben würden. Es sieht also ganz danach aus, dass unsere Schwarzvögel den Vorsprung nicht einholen werden können. Sie hinken, besser gesagt, fliegen hoffnungslos abgeschlagen hinterher und haben bereits die Weltmarktstellung verloren. Arbeitsplätze sind gefährdet. Unser Export droht einzubrechen. Deutsches Knowhow nur noch dritte Wahl.

Forderung: Wenigstens in Durchgangsstraßen müssen wieder zugängliche Oberleitungen verlegt werden. Aber auf mich hört ja sowieso keiner…

Blinder Hund mit Blindenhund

Blinder Hund mit Blindenhund

Clyde, 5, blinder Hund, hat einen eignen Blindenhund! Der Bordercollie aus Norfolk verlässt sich komplett auf Bonnie, 2, die ihn überallhin begleitet. Sie läuft immer wenige Zentimeter neben Clyde her, um ihn zu führen. Verliert Clyde dennoch die Orientierung, legt er seinen Kopf auf Bonnies Rücken und so laufen sie weiter.

Mit Hilfe des Tierschutzvereins, der die beiden Straßenhunde aufgelesen hat, suchen sie ein neues Zuhause – zusammen natürlich.

Angriff aus der Luft

Angriff aus der Luft

Laut einer Meldung der SZ (vom 29.6.2017) blieben in Vancouvers Neighborough Street eine Woche die Postsendungen aus.

Der Grund: Canuck, die Krähe, stürzte sich im Sturzflug auf den Postboten, der mit normalen Briefen, Paketen und Karten beladen war. Der attackierte Zusteller blutete und weigerte sich, seine Kunden zu bedienen. Sehr zum Unwillen von Mister Bergmann, der sich bei der Post beschwerte, dass er seine Post jetzt selber abholen musste. Er schlug vor, die Postboten mit gelben Schirmen auszurüsten, welche die Krähen von derartigen  Angriffen abhalten sollten und postete seinen Beitrag über Facebook. „Angriff aus der Luft“ weiterlesen

Mangold in Darmstadt

Mangold in Darmstadt

Wusstest du, dass man Mangold nicht nur essen sondern auch singen kann? Der Komponist Carl Amand Mangold ist zur gleichen Zeit geboren wie Verdi – 1813.

Von ihm stammt auch ein: Tanhäuser. Und der wurde nur eine Woche nach dem Wagnerschen fertig gestellt! Und die beiden wussten gar nichts voneinander. Weil C.A. Mangold gebürtiger Darmstädter war, gefördert von Mendelssohn, Paganini, Schumann etc., und ihr vornehmster Musikus, wurde dieses sein Hauptwerk dort wieder aufgeführt, und zwar im vorletztes Jahr. Dazu fehlten aber  Tenöre. Keine Problem, Päro hilft aus. Das nenn ich Spontaneität. Die haben mich sozusagen blind engagiert. „Mangold in Darmstadt“ weiterlesen

Vom hungrigen Heischreck

Vom hungrign Heischreck

Vorwort: Kennsd du de Achterregel? In dera Gschichd erfahrsd, wos damid gmoand is.

Es war an am Samstog, Ofang Novemba, in olla Frua, ois am Heischreck furchtbar koid war, und an Riesenhunga hod er omdrei ghobd. Ez muss a ma wos übaleng, denkt si da Heischreck, so ko des ned weidageh. Da Windda städ vor da Tür, und wann i ned elendiglich varrecka wui brauch i a Huiff.
Do kimmd grod a Koder aufm Weg dahergschlicha, und glei frogd den da Heischreck: „Griaß di, oida Stuumtiga, hob i da scho vazäid, dass mia sakrisch koid is? De Nachd war wieda grausig.“
„Oiso“, moand da anda, „i mach des aso: Wanns mia koid is und bin grod unddawegs, dann kringelt i mi so zsamm, dass wiara Kugel ausschaugd, und am End schlog i an Schwanz übas Gsicht; des hoid wunderbar warm“.
Des probier i aa, denkt si da Heischreck. Aba wias Ombd werd, und scho ganz schee frisch, da haud des bei eam ned hi. Jetzat merkt er, dass si sei Rücken gor ned so krumm macha lassd, dass er gor koan langa Schwanz hod und übahaupts koa Fäi, des wo wärma dad. Er is a ganz steif vor Käidn, und erst umara Zehne am nächsten Dog bringd d Sunn a weng Wärm in seine Glieder.
„Saxn, des mid dem Trick vo dia haud bei mia koa Bissel hi“, beschwert si da Heuschreck beim Koda, „jetzt iss vorbei, und i ko boid as Gros vo undd oschaung“. „Vom hungrigen Heischreck“ weiterlesen

Erziehung „light“?

Erziehung „light“?

In diversen Erziehungsratgebern werden Tipps empfohlen, die das Elternsein erleichtern sollen. Da wird so getan, als seien mit Elternschaft so etwas wie Rezepte verbunden, die man nur anzuwenden bräuchte – und schon soll’s ganz leicht gelingen.

Dem ist aber nicht so, wie ich an dieser Stelle schon öfters betonte. Nach Meinung von Gordon Neufeld zum Beispiel (Die Welt, 12.10.2016, S.20) steht und fällt die ganze Erziehung mit der Bindung, welche das Kind zum Vater und/oder der Mutter hat. Erziehung „heavy“ also! Es gilt demnach, zu aller erst eine intakte Beziehung aufzubauen. Und dass das nicht alle drei Wochen mal so nebenher geht, versteht sich von selbst. Elternteil ist selbstverständlich auch eine Rolle, nämlich die des – auch bisweilen strengen – Coaches mit all seinen Rollenerwartungen. Jedoch kann man sie erst dann gut ausüben, wenn zuvor die Bindung gefestigt wurde!

Ebenfalls Jesper Jus schreibt von Eltern als „Leitwölfen“. Die entscheidende Frage ist also: Wie kann ich eine vollwertige und liebevolle Beziehung zum Kind aufbauen? Und da darf das Kind sich in Abhängigkeit durchaus fallen lassen, wenn es später einmal selbstständig und selbstbewusst werden soll. Ja, die Abhängigkeit ist als simple Hierarchie ein Schutzraum für die Kinder, welche das Gefühl brauchen, umsorgt und geliebt zu sein. Wenn man zu früh damit beginnt, sie als „Alphatiere“ zu trainieren, leben sie gewissermaßen im ständigen emotionalen Alarmzustand. Und da können weder Mut noch Neugierde reifen. Zwar wirken sie nach außen stark, sind aber eher verzweifelt; schon alleine deshalb, weil von ihnen Entscheidungen abverlangt werden, deren Tragweite sie nicht überblicken und schon gar nicht verantworten können. Als Erwachsene werden sie nicht selten unsicher und aggressiv. Erwiesenermaßen resultieren am Ende sogar Essstörungen davon, wenn Kinder von früh an eine total freie Essenwahl hatten anstatt sich das Essen einfach mal vorsetzen zu lassen.

Viele von uns Vätern werden nun einwenden, dass die Beziehung zum Kind durch mütterliches Boykottieren gestört wurde. Doch die gute Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass es nie zu spät ist, eine gute Beziehung aufbauen zu beginnen. Dazu muss sich das Kind eingeladen fühlen, in der väterlichen Gegenwart zu sein. Das passiert etwa durch die Wärme in der Stimme, durch die sichtbare Freude an ihm oder durch das Aufleuchten der Augen. Wenn diese Freude bedingungslos und einfach da ist, kann sich das kindliche Bedürfnis, gewollt, geliebt und verstanden zu sein, am besten erfüllen. Das hat erste Priorität, nicht bestimmte Verhaltensmuster.

Für den Erziehungsbedarf hält übrigens G. Neufeld die Eltern nach wie vor am geeignetsten. Wenn diese aber wegen Erwerbsarbeit ausfallen, wären die Großeltern die beste Betreuungslösung. Auf der anderen Seite gilt, dass es nicht zwangsläufig die Eltern sein müssen, an die das Kind stark emotional angebunden ist, sondern irgendeine erwachsene Person diese Funktion gut erfüllen kann. Dann fühlt sich das Kind beschützt und erträgt sogar traumatische Erfahrungen leichter.

Upgrade

Upgrade (SZ vom 9.4.2017, S.8)

„Na endlich, jetzt hat es mit dem Kindergartenplatz doch geklappt“, mochte sich die Mutter Brigitta Bergström gedacht haben, als sie von der Behörde eine Zusage für  Maja bekommen hatte. „Und vielleicht kann sie ja sowohl ihre soziale Kompetenz als auch allgemein ihr kognitives Niveau heben“. Die einzigen Schönheitsfehler an der Geschichte sind die, dass Mutter Brigitta schon 78 Jahr alt ist, was ein absolutes Novum in der Gentechnik wäre. Und die zweite Besonderheit ist, dass die Kindergarteneinladung an Maja, ihre eigne Mama, ergangen ist, welche bereits 104 Jahre auf dem Buckel hat.
Kommentar: Also ich als Mutter hätte die Greisin schon hingeschickt, weil ein Up-grade alle Hundert Jahre überfällig ist; zum Vergleich: Firefox schickt mir alle drei Wochen ein Upgrade-Angebot. Und die Kinder hätten eine auf dem Boden mit ihnen herum tollende Uroma bestimmt auch toll gefunden.

Kater eingeschlichen

Kater eingeschlichen

Jetzt hat sich doch glatt bei mir so ein Katzenvieh eingeschlichen.

Seit letztem WE begleitet mich nämlich ein Kater auf Schritt und Tritt, was besonders bei der Zeitungsarbeit leicht hinderlich ist. Er hat auch noch die dumme Angewohnheit, mich auf der rechten Schulter regelrecht anzuspringen und zwickt mich dann ins Fleisch. Nur beim Schlafen lässt er mich gnädig in Ruhe. Aber ansonsten tut er sich jedes Mal aufdringlich hervor und will unbedingt beachtet werden. Immerhin miaut er so leise, dass ich fast nichts höre. „Kater eingeschlichen“ weiterlesen

Sparen auf thailändisch

Sparen auf thailändisch

Seit Jahrzehnten ist sie der große Star im thailändischen Park und alle zittern um ihre Gesundheit:

Omsin musste nämlich operiert werden, denn mit ihrer Verdauung stimmte etwas nicht. Und laut einem Bericht des MM (vom 14.3.2017) fand man über tausend Münzen in ihrem Magen, welche sie offenbar gehortet hatte. Besucher warfen ihr aber auch immerzu diese Münzen in ihr Becken – und brav wie sie ist – hat sie das als Futter gesehen, denn von Menschen kann ja nur Gutes kommen, oder?

Omsin bedeutet übrigens „Sparschwein“. Diesen Titel wird sie dann wohl bis ans Lebensende tragen, die betagte Meeresschildkröte. Bei diesen Reptilien sagt das nicht viel, sie könne schon mal 150 Jahre alt werden. Wahrscheinlich dachte sie auch: Man wird sich ja wohl fürs Alter noch ein bisschen was zurücklegen dürfen, oder?