Wehrhafter Hirsch

Wehrhafter Hirsch

Normal ist es ja so, dass der Mensch mittels einer technischen Erfindung, die mit Schießpulver und einer Metallröhre zu tun hat, Wild jagd, welches frei in den Wäldern herumläuft. Als Trophäen kann man dann diverse Geweihe oder ausgestopfte Tiere an den Wänden von Burgen, Villas und ähnlichem bewundern.
Die SZ (vom 26.11.2020, S.10) berichtet nun von einem der extrem seltenen Fälle, wo sich das Schicksal genau andersherum ergab: Der Hirsch erbeutete das Gewehr eines Jägers und ließ es als Trophäe in seinem Geweih hängen.

Das kam folgendermaßen: Auf einer Treibjagd schreckte ein Hund den kapitalen Hirsch auf, welcher in seiner Not direkt den Jägern in die Arme lief. Er nahm sich den nächst Besten vor und streifte ihn an der Schulter; er konnte ja nicht wissen, dass man es diesmal nur auf Kleinwild abgesehen hatte und der Jäger darauf völlig unvorbereitet war. Das Rotwild zerriss daraufhin den Ärmel des Jägers und nahm ihm das lose umgehängte 22-Hornet-Repetiergewehr, welches – und das konnte der Hirsch ebenfalls nicht wissen – zu diesem Zeitpunkt gar nicht geladen war, über den Kopf ab.
Während der Hirsch mit geschwollener Brust seinen Triumph feierte, musste der Jäger den Verlust der Waffe geknickten Hauptes, aber ordnungsgemäß beim nächsten Polizeireiver melden, und das war in Ceské Bud´èjovice (=Budweis, wo das bekannte Budweisser Bier gebraut wird).
Es gab auch schon Zeugen, die das Tier in sicherer Entfernung gesichtet haben, mit ebendiesem Gewehr im Geweih. Er dürfte sich für die Brunft damit einen uneinholbaren Vorteil verschafft haben, der ihm die Vorherrschaft über das Rudel sichern sollte. Auch menschlichen NACHSTELLUNGEN sollte er gelassen entgegen sehen….