Teure Flugüberwachung
Vögel fliegen gerne. Der Mensch hingegen sitzt gern und ist neugierig. Zum Beispiel will er wissen, auf welcher Flugroute die Vögel nach Süden aufbrechen um den Winter in wärmeren Gegenden zu verbringen. Das russische Vogelinstitut bekam den Auftrag, die Vögel genau zu beobachten, vielleicht um festzustellen, ob sie eigentlich als russische Staatsbürger gelten können oder doch eher Migranten sind. Deshalb befestigte ein Wissenschaftler in ihrem Gefieder einfach einen Mikrosender, welcher die genauen Ortsangaben per SMS alle zwei bis drei Stunden an die Station übermitteln sollte.
Ein kleines Budget sollte genügen. Doch einer der Wandervögel- ein Storch – verschwand plötzlich vom Radar und sendete keine Zeichen mehr. Man gab ihn schon auf und vermutete einen Unfall oder einen Fressfeind. Dann der Schreck: Der tapfere Vogel nahm offenbar eine unvorhergesehene Route über Usbekistan, wo zwar die SMS nahezu kostenlos sind, aber wo er in eine Serie von Funklöchern geriet. Dort wurden zwar die Daten aufgesammelt, aber nicht übermittelt. Als er schließlich im Iran wieder auftauchte, wurden sämtliche 10502 SMSe auf einmal übertragen, aber, und das war die Überraschung: Aus dem Iran kostet eine SMS ein Vielfaches an Gebühren. Man musste die Rechnung begleichen und das kostete eine Menge, etwa 3500 EURO. Das war nicht vorgesehen, und das ganze Projekt wäre fast zum Scheitern verdammt gewesen.
Moral: Erstens, du kannst einem Zugvogel die Route nicht vorschreiben. Und zweitens: Es lenkt viel zu sehr ab, beim Reisen immer ans Geld zu denken. Besser man genießt die Orte wo es einem gefällt!