Domois und heutzudogs
Anstelle eines Vorwortes —Damals und Heute
eine ebenso allfällige wie augenfällige Gegenüberstellung
Dr. Martin Luther hat sich neben der Bibelübersetzung auch mit der Bearbeitung antiker Fabeln beschäftigt. Eine davon klingt folgendermaßen:
Vom Kranich und Wolffe – eine Orginal-Luther-Fabelbearbeitung
Da der Wolf eins mals ein Schaf geiziglich fras/ blieb im ein Bein im Halse uber Zwerch stecken / davon er grosse Not und Angst hatte / Und erbot sich gros Lohn und Geschenk zu geben/ wer im hülfe. Da kam der Kranich/ und sties seinen langen Kragen dem Wolf in dem Rachen/ und zog das Bein heraus. Da er aber das verheissen Lohn foddert / sprach der Wolff/ Wiltu noch Lohn haben / Dancke du Gott / das ich dir den Hals nicht abgebissen habe/ du solltest mir schenken / das du lebendig aus meinem Rachen komen bist.
Und Luther liefert gleich die Moral mit: Diese Fabel zeigt: Wer den Leuten in der Welt wil wol thun, der mus sich erwegen Undank zu verdienen/ die Welt lohnet nicht anders/ denn mit Undank/ wie man spricht. Wer einen vom Galgen erlöset/Dem hilfft derselbige gern dran.
So war des oiso domois. Nur, scho rein logisch betrachtet, funktioniert des neda. Und a ganza Hauffa andane Gründe gibts warum se des heid ziemli vaschiedn obspuin daad. Und des klingt nacha aso:
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