Frau fordert maskenfreies Konzert!


An Silvester 2022 war  in Heilig Geist die Hölle los(!!), als ich am Abend den Einlass, Kartenverkauf  und Kartenkontrolle für ein Konzert  in der Münchner Innenstadt-Kirche bewerkstelligte. Mein Bruder hat mich mit damit beauftragt, weil er zusammen mit einem Trompeter das Sylvesterkonzert veranstaltet hatte.
Es war ausverkauft, d.h. gut 450 Leute drängten sich in die schöne Barockkirche. Mehr als erwartet. Und dann sind mir die Karten ausgegangen und sogar am Ende auch die Konzertprogramme.
Mir blieb demnach nichts anderes mehr übrig als die Leute ohne irgendetwas in der Hand einzulassen. Sie nahmen es sportlich und waren zufrieden, überhaupt einen Sitzplatz zu ergattern. Ich meine, schließlich klebt ja der Geist nicht an so Kleinigkeiten wie an irdischen Tickets.

Das Konzert beginnt, der Trompeter pustet aus seinem Blech , und festliche Stimmung macht sich breit. Doch da – wie aus dem Nichts – baut sich eine etwa 50 Jährige vor mir auf und fängt allen Ernstes eine Diskussion darüber an, dass es ein paar Konzertbesucher gäbe, die noch eine Maske trugen (es waren vlt. fünf oder sechs an der Zahl): Das Maskentragen sei so was von gottlos, und man sollte das verbieten, und die Leute sollen sich schämen und so fort. Ich darauf: „Mein Gott, wissen Sie, Gott liebt alle Menschen, ganz gleich ob sie Masken tragen oder nicht“. Sie ließ sich aber davon nicht beeindrucken und redete weiter auf mich ein. Ich wollte mich aber auf keinen Fall auf eine Diskussion einlassen, insbesondere da bereits das Konzert lief. Da zog ich meinen letzten Trumpf aus dem Hemdsärmel und sagte,  freundlich lächelnd und mit bedeutungsvoller Stimme: „Also beim Heiligen Geist, in dessen Kirche wir hier schließlich sind (Heilig Geist!!!) ist es so, dass er imstande ist, auch durch alle Masken zu wirken. Der kennt gar keine Grenzen, ja der weht wo er immer will. Und der lässt sich da nix verbieten.“ Und das meinte ich sogar genau so.

Davon war die Frau dermaßen irritiert, dass ihr darauf nichts mehr einfiel ,  sie dann von mir abließ und das Weite suchte. Halleluja. Offenbar war sie damit auch leicht überfordert.

Im Nachhinein war ich überrascht von meiner Schlagfertigkeit, denn ich bin von Haus aus eher ein stiller und ruhiger Typ. Und ich dachte mir: Da schau her, wenn du nicht dich selber, sondern den Geist in dir zum Reden bringst, dann können wundersame Dinge geschehen.