Flacher- und höhergelegte Vierbeiner
Falls es bei Euch auf dem Dach in der Nacht Krach gibt, dann schaut doch nach, ob es nicht vielleicht ein Sumpfwallaby ist. Kürzlich sorgte eines dieser netten Tiere für Aufregung, weil es nicht mehr herunterkam (das meinte ich mit „höhergelegt“); nur durch die Konstruktion einer Rampe gelangte es wieder zurück in den australischen Dschungel.
Für Aufregung sorgte auch ein betrunkener Australier, der wegen seines ziemlich erhöhten Alkoholpegels aus der Kneipe geflogen war. Um es auf dem nächtlichen Heimweg etwas bequemer zu haben, setzte er sich auf das nächstbeste Reittier: Dieses war ausgerechnet ein Krokodil. Und es muss nicht richtig gezähmt gewesen sein, und auch am Zaumzeug muss es gemangelt haben. So waren die beiden ein Stück unterwegs, doch bald verließ das Tier die Lust am Transport. Es knabberte lustlos ein wenig am ungewohnten Reiter herum, stellte aber schnell fest, dass dieser Typ ungenießbar war (man will sich ja nicht gleich beim ersten Menschengenuss eine Blutvergiftung wegen Alkohol zuziehen). Der Aussi nun flüchtete sogleich, und um seinen Schreck abzudämpfen, landete er gleich wieder in besagter Kneipe. Die kleine Bißwunde wurde notdürftig versorgt. Man kann gespannt sein, worauf er sich das nächste Mal setzt, um geradlinig nach Hause zu kommen.
Auf die Aussis würd ich sowieso nicht setzen. Kein Wunder, dass deren Nationalelf bei der WM nicht recht weitergekommen ist, denn wenn die eigenen Füße nicht mehr tragen – etwa wegen Erschöpfung – sollte man sein Gefährt schon mit gewissem Bedacht auswählen.
Ali, ein orginaldeutsches Krokodil, versuchte im Sommer 2014 sein Glück nach erfolgreichem Ausbruch aus der Frankfurter Reptilienschau auf einer Baustelle. Schließlich hat man in Frankfurt die frühere Altstadt rekonstruieren wollen. Es ist nicht näher bekannt, ob sich das Schuppentier um einen Vorstellungstermin bewerben wollte, etwa als Antreiber für faule Maurer, oder es nur mal kurz zuschauen wollte, was sich da so tut. Vielleicht machte es sich schon mal Gedanken, wie die Einrichtung für sein nächstes Zuhause ausschauen könnte. Kurz zuvor lugte es bei einem Motorradhändler durch die Scheiben. Diese Geräte machten offenbar keinen Eindruck bei ihm, weil sie viel zu wackelig sind für flachergelegte Vierbeiner.