Als meine Tochter noch im Kindergartenalter war gab es eine WM. Sie verfolgte gern und ausgiebig die Spiele zusammen mit ihrem Bruder im Fernsehen. Sie fasste das Geschehen folgendermaßen zusammen: „Also, wenn der den Ball schießt, und er schießt daneben, dann probiert er es nochmal. Wenn er aber reintrifft, dann schreien sie alle Toooor!“ Noch kürzer und prägnanter kann man das Herumgerenne auf dem stadionumsäumten Rasen kaum formulieren.
Acht Jahre später, wieder eine WM. Die Tochter zeigt sich davon völlig unbeeindruckt und lässt den Fußball Fußball sein. Ich frage sie: „Aber damals hast du doch so gern den Spieler beim Kicken zugeschaut. Was ist denn los, interessiert dich das nicht mehr?“ Sie antwortet: „Ja, damals habe ich noch zugeguckt, wie die herumrasen. Aber das Spiel fand ich weniger interessant, viel mehr war ich fasziniert vom tollen Grün des Fußballrasensrasens.“ Ach so, dann haben die Spieler eigentlich das schöne Grün nur umgepflügt, oder? Und ich muss mir wohl eingestehen, dass ich da pädagogisch irgendwas vermasselt habe. Oder doch nicht? Immerhin geht sie gern wandern und auf die Berge. . .