Zivilisierte Bären – fit für die WM

Zivilisierte Bären – „Tima“ macht ´s vor

Zu Bären habe ich auf Grund meines Vornamens ein besonders enges Verhältnis. Ein Teil meiner Psyche kann sich demnach auf seine „Bärennatur“berufen. Auch im Wappen der Erzdiözese Freising, wozu ich gehöre, ist ein Bär zu finden, weil er dem Hl. Korbinian auf seiner Romreise zu Diensten war. Aber nicht die hinreißende Geschichte von vor 1240 Jahren, sondern die  Meldung (aus der WELT vom 18.4.2018, S.24 ) soll uns heute beschäftigen.

Demnach sorgte ein Bär zu Beginn eines Fussballspiels für einige Aufregung.  Im südrussischen Pjatigorsk  spazierte ein Tierpfleger mitsamt seinem „Tima“ genannten Bär ins Stadion. Am Spielfeldrand angekommen schnappte sich Tima den Ball, stellte sich auf die Hinterpfoten und übergab dem Schiedsrichter den Ball, wie es sich für einen ordentlichen Balljungen gehört. Anschließend schlug er mit seinen Tatzen aufeinander, um die Fussballer zu ermuntern und anzufeuern, denn schließlich will man ja auf seine Kosten kommen. Gut möglich, dass er schon ein paar Partien im TV mitverfolgt hat. Der Mann kennt sich also schon aus und weiß, was zu tun ist.
Mein Vorschlag: Künftig könnten öfters Bären Fussballspiele leiten, damit sich nicht nach jeder Entscheidung die Spieler beschweren, sondern mehr Respekt gegenüber dem Schiri zeigen. Man müsste dazu die Bären nur mit einem Mikro ausstatten und ein Armband umhängen, damit klar ist, wer das Sagen hat. Für internationale Spiele, etwa bei der WM in Russland, sollte man die Gebärdensprache der Bären beherrschen, z.B. mit der Zunge über die Nase fahren (=schön gespielt), Klauen nach oben drehen (=lassen wir nochmal durchgehen), grimmig mit den Augen rollen (= gelbe Karte), Maul aufreißen und Zähne zeigen (=rote Karte) usw., um deren Entscheidungen richtig zu interpretieren. Den Russen muss man das nicht näher erläutern, weil diese die Bärensprache bereits selber praktizieren.