Sommerunfall in Deutschland
Laut einem Bericht in der tz vom 6.8. 2014 ereignete sich ein folgenschwerer Unfall auf der B 17. Weil ein Mercedes-Fahrer nicht aufpasste, geriet er in einer langen Rechtskurve auf die linke Fahrbahnseite. Um nun einen tragischen Zusammenstoß zu vermeiden blieb einer entgegenkommenden Golf-Fahrerin nichts anderes mehr übrig, als ihren Wagen in die nahe liegende Wiese zu bugsieren, wo das Fahrzeug nach einwandfreiem Looping stehen blieb. Einer Karriere als Stuntfrau wäre demnach nichts mehr im Wege gestanden, doch entschied sie sich, ebenso leicht schockiert als leicht verletzt, dem demolierten Wagen zu entsteigen.
Es wurde ein Rettungshubschrauber der Bundespolizei herbei gerufen, der auch prompt eintraf. Als er jedoch auf besagter Wiese landen wollte, wäre er ums Haar umgekippt, denn – dem „Sommerregen“ sei Dank!- diese Wiese war dermaßen aufgeweicht, dass er einzusinken drohte. Und damit wäre für ein paar Monate sein Standort verfestigt gewesen, und er hätte nur noch als Übungsobjekt für Möchtegern-Aastronauten* getaugt. Mit letzter Kraft landete er dann auf der B17, allerdings mit Hydraulikschaden. Maschine unbrauchbar. Die Erstversorgung der Frauen durch den Notarzt gelang. Super, wenigstens darauf ist Verlass. So, jetzt musste als nächstes der mitgeflogene Notarzt selber versorgt werden: Anstelle eines Tramp-Versuches („Könnens mich ma mitnemm, mein Pilot kommt nich mehr hoch“) – also so geht das nicht, in Deutschland schon gar nicht – musste also ein zweiter Hubschrauber her, der den Arzt abholte. Doch damit nicht genug, ein dritter Helikopter brachte schließlich Reparaturpersonal für den ersten, während die beiden Golffahrerinnen schon längst und ganz konventionell mit dem SanKa ins Krankenhaus gefahren worden waren. Das Ende des Berichts liest sich dann ganz lapidar: Die B17 war für Stunden gesperrt. Und das, obwohl die Straße an sich vom Unfall überhaupt nicht betroffen war.
*Ein Aastronaut ist ein Satellitenbesucher, der sich vorwiegend von abgestorbenem Material versorgt, bevor er selber zur Leiche mutiert.