Wiesn-Nachlese — „bassd scho“?
Als ich am letzten Wies`n-Samstag meinen allmorgendlichen Streifzug durch Sendling antrat fiel mir ein jüngerer Typ auf, der zusammen mit mir in ein Haus eindringen wollte, wozu er offenbar keinen Schlüssel hatte. Ich frage, ob er hier wohne. Er: „Nein, aber passd scho“. Ich frage weiter, ob er sich ausweisen könne, um den Namen mit den Türschilder zu vergleichen und zu sehen ob es da etwa eine Übereinstimmung gäbe. Er aber bleibt bei seinem: „Passd scho“.
Da ich für die Zustellung die Innenkästen bedienen muss, bleibt mir nichts anderes übrig als die Eingangstüre zu öffnen, und prompt schlüpft er mit herein. Ich sag auffordernd: „Bursch, da musst wieder raus, sonst muss ich Verstärkung holen…….“ Aber außer seinem: „Passd scho“ ist nichts zu machen. Mit etwas ungutem Gefühl setzte ich die Arbeit im nächsten Haus fort und werfe noch einmal einen Blick zurück um zu sehen was er tun würde. Inzwischen hat er sich bis auf die Unterhose ausgezogen um sich im Treppenhaus ein „Nachtlager“ zu bereiten. Ich werfe postwendend seine Klamotten ins Freie vor die Türe und empfehle ihm dringend sich doch wieder richtig anzuziehen, um ihn sozusagen ins Freie zu locken. Doch außer seinem stereotypen „Passd scho“ ist nichts zu bewegen. Um nun Krawall zu vermeiden hole ich mir polizeiliche Hilfe, welche nach 20 Minuten tatsächlich eintrifft. Die Beamte*Innen vermuten richtig, dass der gute Mann etliches getrunken haben musste. Ich schildere ihnen die Vorgeschichte und überließ sie ihrem Schicksal. Ich weiß also nicht was sie letztlich mit ihm anstellen.
Fazit: Trunkenheit ist nicht nur am Steuer von Nachteil.