Tier und Technik
Man macht ja gern Witze über das Aufeinanderprallen zweier Welten, z.B. wenn Frau und Technik sich unverhofft begegnen. Meistens gewinnt die Technik, während die Frau nach (männlicher) Hilfe Ausschau hält.
Nicht minder dumm kann es aber auch ausgehen, wenn Tier und Technik zusammen treffen. So legte am 21.9. 2016 ein Siebenschläfer den ganzen Münchener Tierpark lahm, weil er es sich in einem Trafo-Häuschen gemütlich machen wollte. Es war aber nicht irgendein Trafohäusl, sondern genau das, wo der Strom von der Stadt in den Stromkreislauf des Zoos übergehen sollte. Das possierliche Tierchen wählte den Standort mit Bedacht, denn schließlich braucht man ja ein warmes und trockenes Winterquartier. Da bietet sich so ein nettes Ersatz-Schlafzimmer geradezu an. Nur hat das einen Nachteil: Es surrt die ganze Zeit, wenn Strom durchfließt. Um also das unangenehme Nebengeräusch abzuschalten biss der Nager kurzerhand – oder sagt man da kurzermaul? – das Stromkabel durch. Ausgesurrt, Ruhe im Karton.
Das hatte zwei Folgen: Einmal kam es zu einem Kurzschluss, der die Leitungen im Tierpark lahm legte. Und einen ganzen Tag lang durften keine Besucher rein, weil man mit Reparaturarbeiten beschäftigt war. Zum Glück für die Aquarien, wo sich Korallen und Quallen ein Stelldichein geben, sprang sofort das Notstromaggregat an, weil die keine Temperaturschwankungen aushalten.
Aber zum anderen, und zum Unglück des Siebenschläfers, hat ihm der Starkstrom den Todesstoß versetzt. Den hat es also auf der Stelle zerbröselt. Da sieht man wieder, dass es doch ganz gut ist, wenn man sich ein klein wenig mit Technik auskennt und Respekt vor dem Strom hat…