Grappa in der Tutzinger Straße

Grappa in der Tutzinger Straße

Bei der Bahn musst ja heutzutage auch fit sein: Wie dem Münchern Merkur zu entnehmen, machte auf der Strecke zwischen Kufstein und Kiefersfelden der Motor der Zugmaschine schlapp.

Kurzerhand forderte der Zugführer die Passagiere auf, den Regionalzug doch bitteschön bis zur nächsten Oberleitung zu schieben, weil ab da eine Ersatzmaschine bereit stehen würde, frei nach dem Motto: Fährst du noch oder schiebst du schon? Man muss dem Zugführer zugute halten, dass er sowohl Orts- als auch Technikkenntnisse hatte, denn von Kufstein gehts Richtung Kiefersfelden leicht bergab, also Inn-abwärts. Und mit einem Flugzeug in der gleichen Situation hätte das nicht so toll funktioniert. „Die Bahn überprüft den Vorfall“.

A propos schieben: Da schieb ich das Zeitungsradl die Tutzinger Straße entlang und seh mitten auf dem Gehweg um 4.50 Uhr eine schlanke Flasche stehen. Schon wollte ich mich drüber ärgern, weil die Leut oft ihren Mist liegen lassen, nicht dran denken, ihn selber wegzuräumen. Sie lassen es vielmehr darauf ankommen, dass man drüber stolpert. Da bemerke ich bei näherer Inspektion, dass die Flasche original verschlossen ist und Grappa enthält. Ach so, dachte ich mir, ja gut dann sog i nix. Ich ließ  mir die Aufforderung des Schicksals also nicht entgehen und nahm sie zum späteren Genuss mit.

Anderntags, Tutzinger Straße, 4.50 Uhr, gleicher Ort, gleiche Zeit die gleiche Flasche! Nur diesmal total leer. Na so was! Und jetzt die Überraschung am übernächsten Tag, Tutzinger Straße, 4.50 Uhr: überhaupt keine Flasche! Kein unvorhergesehenes Aufhalten und keine Behinderung.

Fazit: Ein leerer und aufgeräumter Gehweg ist nicht selbstverständlich und kann auch was Schönes sein.

Verhärtungen am linken Unterschenkel kipp ich für eine Woche einfach mal weg…